Wie fühlt es sich an ein Millionär zu sein?
ReEine gute, jedoch auch schwierige Frage. Zum einen lässt sie sich fast so schwierig beantworten, wie wenn man einen Menschen zum Geburtstag fragt: Na wie fühlt es sich an, jetzt ein Jahr älter zu sein? Ist man einen Tag vor dem Geburtstag nicht der gleiche Mensch, wie einen Tag nach dem Geburtstag. Ebenso ist man vor einem Lottogewinn nicht der gleiche Mensch wie nach einem Lottogewinn? Die Frage ist eher, was das Geld mit einem Menschen macht, denn der Mensch ist immer noch die Person, die er vorher schon war.
Die Frage impliziert auch, das man sich als Millionär automatisch anders fühlen muss. In dem Moment, wo man von dem Gewinn erfährt, mögen die Gefühle Achterbahn fahren und die Freude über den Jackpot riesig sein. Je nach Charakter und Situation fallen die Gefühle anders aus. Eine Person ist sehr euphorisch, nervös oder fassungslos. Eine andere Person sieht die Sache eher nüchtern und nimmt den Gewinn mit einem kurzen Lächeln hin.
Es heißt immer, mit dem Geld kommen die Charaktereigenschaften eines Menschen, die dieser eh schon in sich trägt nur stärker zum Vorschein. Ist ein Mensch sehr vom Ego geleitet, dann werden weniger schöne Charakterzüge zum Vorschein kommen. Dann kann es passieren, das sich dieser Mensch über sein Geld und seinen Status definiert und schnell mal die Grenzen anderer überschreitet, getreu dem Motto, mit Geld kann ich mir alles kaufen. Herablassend wird dann auf andere Menschen geschaut und respektlos mit ihnen umgegangen.
Wiederum andere Menschen leben ihr Leben wie vorher und lassen sich nichts anmerken. Ebenso können Millionäre mit Ihrem Geld auch viel Gutes vollbringen.
Doch kommen wir zurück zum Gefühl ein Millionär zu sein. Das Gefühl könnte zum einen Sicherheit sein, die Gewissheit sich „alles“ leisten zu können. Finanzielle Freiheit bedeutet, nicht (mehr) aufs Geld schauen zu müssen. Sich sein Leben und seinen Alltag zu gestalten, wie man möchte.
Letzten Endes geht es beim Gefühl ein Millionär zu sein, auch um die Erfahrung ins Fühlen zu kommen. Aus den Grenzen des Verstandes auszusteigen und das Leben zu genießen. Da tauchen Fragen aus Kindheitstagen wieder auf. Was macht mir wirklich Spaß? Womit möchte ich mich am Liebsten beschäftigen? Welche Tätigkeiten bringen mir Freude? Worin finde ich meinen Lebenssinn und meine Berufung?
Eine Weile mag es erfüllend sein, Dauerurlaub zu haben und um die Welt zu reisen. In den Tag hinein zu leben, Shoppen zu gehen und sich schöne Dinge zu leisten. Ist man dann „satt“ von den Abenteuern, dann stellt sich eher die Sinnfrage. Warum bin ich hier auf dieser Erde? Was erfüllt mich innerlich aus und was gibt meiner Seele Nahrung?
Sie brauchen Sich keine Gedanken machen, wie Sie an Geld kommen. Ob Sie im Lotto gewinnen oder für was Sie den Gewinn einsetzten werden. Vielmehr macht es Sinn, sich zu fragen, was will ich vom Leben. Was macht mich wirklich glücklich? Mit welchem Hobby oder welcher Tätigkeit geht mein Herz richtig auf. Wie würde ich mein Leben gestalten, wenn ich keine finanziellen und keine privaten Sorgen hätte. Denn eins ist sicher, läuft man dem Geld hinterher, dann nimmt es reiß aus. Verfügt man über genug Geld und macht sich keine weiteren Gedanken darüber, dann vermehrt es sich wie ein Ameisenhaufen.
Reichtum zieht Reichtum an, Armut zieht Armut an.
Demnach ist das, was wir über Geld denken und fühlen, viel wichtiger, als Bemühungen im Außen, um an (mehr) Geld zu kommen. Das Paradoxe aller Dinge ist, dann wenn wir etwas nicht mehr brauchen, tritt es von allein in unser Leben. Jagen wir der Liebe nach, dann flüchtet sie, eifern wir dem Erfolg nach, dann wir der Weg immer steiniger, versuchen wir mehr Geld zu erwirtschaften, dann läuft das Geld ebenso vor uns weg. Erst wenn man den (inneren) Mangel, dem Glaubenssatz mehr Geld zu brauchen transformiert hat und zufrieden ist mit dem was man hat, zieht man automatisch Wohlstand an. Im Gefühl der tiefen Dankbarkeit für sein Leben, für seine Gesundheit, für seinen Beruf, für seine Mitmenschen oder seine Haustiere – in Dankbarkeit für die täglichen (kleinen) Dinge - zieht man automatisch mehr Fülle in sein Leben. Wenn man aufhört sich mit dem Nachbarn oder Kollegen zu vergleichen, wenn man die Dinge, die man hat wertschätzt, dann stellt sich ein inneres Gefühl der Zufriedenheit und Glückseligkeit ein. Die Dankbarkeit über ein nahrhaftes Essen, eine ruhige Nacht, ein warmes Bett oder das eigene Auto ist sehr vielmehr Wert. Dann wenn man feststellt, das einem die dreißigste Jeans im Kleiderschrank nicht glücklich macht, auch nicht die zehnte Küchenmaschine, die einen den Alltag eigentlich erleichtern sollte. Wenn auch das Designer-Kleid nur ein Stück Stoff aus Polyester ist und auch die Anti-Falten Creme einen nicht über Nacht verjüngt, dann stellt man fest, das weniger manchmal mehr ist und wie wenig man eigentlich zum Leben braucht, um glücklich zu sein. In dem Moment wo Du im Außen nichts „Großes“ oder „Teures“ brauchst, um dich glücklich zu fühlen, weil Du innerlich mit dir und der Welt zufrieden bist, dann folgt die Fülle von Außen von alleine. Dann überwiegen die positiven Momente im Leben - Menschen die Dir ein Lächeln schenken, neue Chancen die sich eröffnen oder unvorhersehbare Überraschungen, mit denen man nicht gerechnet hat. Der Alltag wir bunter und ist mit (mehr) Lebensfreude erfüllt. Negative Menschen und Situationen werden immer weniger und die innere Dankbarkeit, Zufriedenheit und Glückseligkeit spiegelt sich auch im Außen wieder.
Ein glücklicher und zufriedener Mensch bedeutet nicht, ein armer und unter bescheidenen Umständen lebender Menschen, sondern das Gegenteil ist der Fall. Ein Mensch der innerlich erfüllt ist, der weiß um seinen Wert und glänzt innen wie außen. Dieser erschafft sich sein Leben nach seinen Vorstellungen und seiner Definition von Reichtum. Er definiert sich nicht über äußere Dinge, er verflucht sie aber auch nicht. Er weiß, das er alles haben kann, wenn er es möchte, jedoch nicht so viel zum Leben braucht. Die Kunst das Wesentliche von dem Unwesentlichen zu unterscheiden und das gesunde Maß in allem zu finden. Das rechte Maß an materiellen Reichtum, das rechte Maß an Arbeit und Freizeit, das Rechte Maß an Partnerschaft und Alleinsein, das Rechte Maß in den Bereichen Gesundheit, Familie und Freundschaft.
Wie im Innen, so im Außen.
Die goldene Mitte in allen Dingen und Lebenslagen. Die Verantwortung für sich und andere zu übernehmen, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und dem Universum zu vertrauen. Der Weg in die innere Mitte, ist der Weg zur Selbstliebe und zur Fülle im Außen. Und dann eines Tages, still und heimlich, wenn man keinen Erfolg, keine materiellen Wünsche mehr hat, kommen die Millionen von ganz allein. Dann, wenn man die Fülle in sich gefunden hat und nichts mehr braucht, dann zeigt sie sich wie ein reißender nie endender Fluss im Außen. Wenn man begreift, dass man bereits im Überfluss lebt, fühlt man sich wie ein Millionär.